Während meines Landschaftsarchitektur-Studiums wurde mir klar, dass ich nicht soviel Zeit am Computer verbringen, sondern viel lieber handwerklich arbeiten wollte. Ich habe Geige gespielt, das Arbeiten mit Holz liegt bei uns in der Familie – da war der Weg zum Geigenbau nicht mehr weit. Etwas Schönes erschaffen, mit Hilfe dessen etwas anderes Schönes - Musik - entstehen kann…
Eine Woche nach Abgabe meiner Diplomarbeit saß ich also an einer Werkbank in der Geigenbauschule in Klingenthal und habe geübt, Holzklötze mit rechten Winkeln herzustellen und Werkzeug zu schärfen – und vor allem: Geduld zu haben…
Im Anschluss an die Ausbildung habe ich in der Geigenbauwerkstatt Scholz, bzw. später Angilletta in Düsseldorf gearbeitet, wo ich viel über das Reparieren von Streichinstrumenten gelernt habe. Schließlich bin ich nach Konstanz gezogen, habe dort bei Corilon Violins gearbeitet und habe nach deren Wegzug schließlich im Jahr 2015 meine eigene Werkstatt in der Konradigasse eröffnet.
Ein Schwerpunkt meiner Werkstatt liegt auf Reparaturen und Restaurationen von Streichinstrumenten. Um mich in dieser Richtung noch weiterzubilden, habe ich 2019 einen sechswöchigen Restaurationskurs bei Jean-Jacques Fasnacht an der Schweizer Geigenbauschule in Brienz besucht. Dort ging es darum, alte Techniken zu verbessern und neue zu lernen, um Reparaturen und Restaurationen auf sehr hohem Niveau durchführen zu können.
Weitere Fortbildungskurse habe ich 2022 in England zum Thema Klangoptimierung und 2023 in Frankreich zum Thema Lackretuschen besucht.
Es ist mir eine Freude auch immer wieder Zeit für den Neubau zu finden. Ich baue Geigen und Bratschen, angelehnt an Modelle alter Meister, aber mit viel Freiraum für Abwandlungen und eigene gestalterische Ideen. Es gefällt mir, wenn jedes Instrument am Ende seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter hat.